Mitte März fliegt Familie Schulz nach Curaçao. Dort soll eine Delfintherapie die fünfjährige Lia in ihrer Entwicklung unterstützen.
Wildeshausen /Cloppenburg „Oh Mann!“ entfährt es Stephan Schulz. Seiner Frau Franziska schießen spontan die Tränen in die Augen, während sie ihre kleine Tochter Lia an sich drückt. Der Cloppenburger Verein „Trucker for Kids“, der sich für schwer kranke und/oder behinderte Kinder einsetzt, hat soeben mit einer überraschenden 4000-Euro-Spende die langersehnte Delfintherapie für die von Geburt an schwer behinderte Lia möglich gemacht.
Über einen Artikel in der NWZ waren die Lkw-Fahrer mit dem großen Herzen auf die Spendenaktion aufmerksam geworden. „Ich habe selbst ein behindertes Kind und weiß, wie sehr man da Unterstützung braucht“, betont Vereinsvorsitzender Burkhard Schnieders bei der Scheckübergabe am Donnerstagabend.
Anfang Juni hatte die NWZ erstmals zum Spenden aufgerufen. Danach ging alles ganz schnell. Aufbauend auf die 4000 Euro, die die Familie selbst gesammelt hatte, waren bereits Anfang August knapp 9000 Euro erreicht. „Als ich vor einigen Wochen mit Franziska Schulz telefoniert habe, sagte sie mir, dass zur nötigen Gesamtsumme von 15 000 Euro noch 4000 fehlten“, erinnert sich Schnieders. Daraufhin war ihm und seinen Mitstreitern schnell klar, dass sie die restliche Summe übernehmen würden.
„Bei unserer Veranstaltung ,Lichterglanz in Bakum’, die wir am ersten Adventswochenende zum zweiten Mal nach 2017 organisiert haben, hatten wir mehr als 1000 sehr spendenfreudige Besucher“, berichtet die 2. Vorsitzende Sandra Evers. „Gute 7000 Euro sind zusammengekommen“, ergänzt Pressesprecher Michael Selinski. Jeweils 1000 Euro erhielten der Sprachheilkindergarten in Bakum, der Sonnenhof in Spreda sowie die Kinder eines Lkw-Fahrers, die vor kurzem ihre Mutter aufgrund einer schweren Krankheit verloren hatten. Der Rest von 4000 Euro ging an Lia.
„Das ist mehr als wir jemals erwartet hatten“, freut sich Franziska Schulz bei der Übergabe. Ihr Dank gilt aber nicht nur den Truckern, sondern allen Spendern, die die Therapie ermöglicht haben.
„Mitte März startet unser Flieger von Bremen über Amsterdam nach Curaçao“, verrät Stephan Schulz.
Bis es soweit ist, blättert Lia zusammen mit ihren Eltern gerne in dem Fotobuch, das ihr das Curaçao Dolphin Therapy & Research Center geschickt hat. „Die Vorfreude ist riesig“, verrät ihre Mutter, die sich jetzt mit der ganzen Familie noch ein bisschen mehr auf das bevorstehende Weihnachtsfest freut.